Whippet & Italienisches Windspiel
Mallorca 2017/ Anaplasmose
17.10.17
Hier mal eine kleine Geschichte, die für alle Hundebesitzer sehr
wichtig sein kann, denn das ,was meine Chiara durchgemacht hat,
kann jedem passieren !!!!!!!
Unseren Urlaub für Mallorca auf einer Wahnsinn Finca,hatten wir schon sehr lange für August 2017
geplant.
Die Flüge waren schon gebucht und wir hätten infolge dessen nur 2 Windspiele als Handgepäck
mitnehmen können.
Im Mai 2017 erkrankte unsere Whippethündin Chiara.
Es begann mit hohen Fieber, Appetitlosigkeit ,Mattigkeit ,Schmerzen im Bauchbereich,
und erschwertes Aufstehen.
Man diagnostizierte eine eitrige Nierenbeckenentzündung.Blutwerte waren in Ordnung.
Vorsichtshalber wurde noch auf Borreliose und Leishmaniose getestet, da wir mit unseren Hunden
auch nach Frankreich fahren. Die Tests waren negativ !!!!!!
Eine Woche lang,bekam sie Morgens und Abends beim Tierarzt, fiebersenkendes Mittel gespritzt ,
Antibiotika gab es natürlich auch.
Nachdem überhaupt keine Besserung eintrat, beschloss ich mit ihr am Freitag in die Tierklinik zu
fahren, schon im Wartezimmer, bemerkte ich, das von jetzt auf gleich, alle ihre Glieder dick wurden
und auch die Lymphknoten anschwollen.
Nachdem ich endlich ins Behandlungszimmer durfte, wurde Blut abgenommen und ein Ultraschall
gemacht. Die Verdachtsdiagnose vereiterte Nierenbeckenentzündung stellte sich als Fehldiagnose
dar. So entschlossen die Ärzte das Chiara da bleiben sollte um eine Lymphknotenpunktion zu
machen, da auch im Bauchraum die Lymphknoten stark angeschwollen waren.
Sehr sehr schweren Herzen ließ ich sie da..... Noch nie war einer meiner Hunde über Nacht alleine
irgendwo anders , erst Recht nicht in einer Klinik, wo alles nach Krankheit und Angst riecht,
Der Blick mit dem sie mich anschaute als ich ohne sie ging, traf mich extrem :-(
Ich versprach ihr allerdings vorher, das ich sie am nächsten Tag auf jeden Fall nach Hause holen
würde.
Gesagt getan, nachdem Chiara die ganze Nacht Infusionen bekommen hatte, ging es ihr etwas
besser und ich holte sie am nächsten Vormittag ab.
Am Sonntag ging es ihr wieder schlechter, auch entdeckte ich Blut im Urin.
Sofort wieder zur Tierklinik, Infusion angelegt, fiebersenkendes Mittel bekommen, Blutabnahme
und sie mußte wieder da bleiben,was für ein Alptraum. In den nächsten 2 Tagen ging es
ihr zusehens schlechter. Ich erkannte sie nicht wieder. Sie war mehr Tod wie Lebendig.
Der Alptraum wurde immer größer.Die Lymphknotenpunktion ergab auch nichts, dort war alles im
grünen Bereich. Mittlerweile waren die Blutwerte im Keller,Leukozyten waren bei über 50,
normal ist zwischen 6-12, Der Hämatokritwert , der für den Sauerstoff im Körper zuständig ist, war
im Keller, er lag bei 21, normal 44-52.
Es wurde noch auf weitere Mittelmeerkrankheiten, auf alle die es gibt,untersucht,
alles negativ !!!!!
Wir waren am verzweifeln und es gab eigentlich keine Minute wo ich nicht
geweint habe, meine so süße, so liebevolle , hochgradig sensible Chiara, es zerriss mir das Herz :(
Auf Anraten der Ärzte wurde am Dienstagabend, was ich vorher ablehnte, eine Gelenkspunktion
durchgeführt, dort Entnahmen sie eine eitrige Flüssigkeit die eingeschickt wurde.
Nun wurde sie mit sehr hochdosierten Cortison vollgepumpt, was vorher nicht ging ,um das Ergebnis
der Gelenkspunktion nicht zu verfälschen und das bangen ging weiter.
Wenn das Cortison nicht greift ,dann .........:-(
Das Antibiotikum ,was sie die ganze Zeit über bekommen hat, schlug nicht an.
Mittwoch früh dann der Anruf,es ging ihr schon etwas besser. Mein Gott, was haben wir uns gefreut.
An diesem Tag sollte ich sie besser nicht besuchen, um sie nicht aufzuregen, was ich natürlich
verstand, mir aber unheimlich schwer fiel. Die vorangegangenen Tage war ich immer 6 Std. bei ihr.
Mein großes Dank an dieser Stelle gilt meinen Mann , der sofort Urlaub nahm und unseren
Babysitter,
die mir dies ermöglichten, denn schließlich haben wir noch Hunde zu Hause und meiner Schwester
die mir immer Mut zu sprach und mich auffing wenn es mir wegen Chiara sehr schlecht ging.
Auch ein ganz großes Dankeschön an Sabine und Theo,die ständig in der Klinik anriefen um mit den
Ärzten zu sprechen und zu jeder Tages und Nachtzeit hilfreich an meiner Seite standen
und Ina und Steffi. So tolle Menschen , die in dieser schweren Zeit wie kleine
Engel für mich waren
Donnerstag früh..Meine Nachfrage am Telefon,wie es ihr ging, schon deutlich besser hieß es,
freute mich sehr, ich nichts wie hin und erschrak, denn von Besserung war überhaupt nichts zu
sehen.
Die Ärzte konnten sich dieses auch nicht erklären, denn morgens war sie , für ihre jetzige Situation
schon etwas munterer gewesen.
Am Boden zerstört, erklärte ich den Ärzten das sich Chiara aufgegeben hat, alleine in der Klinik,
weg von ihrem Rudel, weg von ihrer Mama, die sie nach jedem Besuch zurück läßt, wie soll sie das
verstehen. Windhunde sind nun mal besonders und ich überlegte mir sie am nächsten Tag,
spätestens Samstag nach Hause zu holen.
Mittlerweile war das Ergebnis der Gelenkspunktion da, keine Bakterien gefunden, also negativ.
Nun standen auch die Ärzte vor einem Rätseln, alle Test waren negativ.
Nun hieß es , könnte eine vereiterte sterile Polyathritis ( Gelenksentzündung ) sein oder eine
Autoimmunerkrankung,
Ich war genauso so schlau wie am Anfang, was hatte sie denn nun ? Es war zum heulen.
An diesem Tag versprach ich Chiara....... nun kommen wir auf Mallorca.....
wenn sie wieder gesund werden würde, kommt sie mit ihrer besten Freundin, Whippet
Balista ( Cayenne ) und 2 Windspielen mit nach Mallorca.
Wir würden mit den Auto fahren und sie könnte mit ihrer Freundin auf der Finca toben, Spaß haben
und im Meer planschen.
Am Freitag, die Ärztin hat mit ihren Kollegen gesprochen, entschieden sie , das Chiara mit nach
Hause darf, da die Chance hier größer ist , das es ihr bald wieder besser geht. Auch das Cortison
schlug super an, es ging ihr diesmal wirklich definitiv besser, auch die Blutwerte verbesserten sich.
Mein Herz hüpfte vor Freude als sie mir gebracht wurde,nur noch Haut und Knochen,
was für ein trauriges Bild,
aber das war im Moment Nebensache, ich würde sie schon wieder aufpäppeln.
Es ging ihr wirklich besser, kein Vergleich zu gestern, sie kam mir Schwanzwedelnd
entgegen. Juchu...... Wir hatten es geschafft.......oder doch nicht ....?????
Wie sehr sie sich freute wieder Zuhause zu sein, ihre Hundekumpeline zu begrüßen, es war so
niedlich , so rührend :-)
Am nächsten Tag stornierte ich unsere Flüge für Mallorca, denn schließlich hatte ich ein
Versprechen gegeben und selbstverständlich halten wir uns daran :-)
Die nächsten Wochen vergingen damit, ständig in die Klinik zu fahren, Blutkontrolle durchzuführen,
die Mittlerweile wieder komplett im Normalbereich waren und zu versuchen wieder einige Pfunde
auf ihre Rippen zu bekommen, was sehr schwer war, denn noch immer litt sie an Appetitlosigkeit
hatte eine Magenschleimhautentzündung und Blasenentzündung,auf Grund der vielen Medis.
mal ging es ihr besser ,mal schlechter, es war eine harte Zeit , wir arbeiten viel mit unserer
Teilheilpraktikerin zusammen und auch diese Zeit schafften wir.
Nun hieß es , nach 3,5 Wochen das Cortison zu reduzieren....
Von einer halben auf eine viertel Tbl.....
Und da ging der Spuk von vorne los..... Wieder hohes Fieber , Lymphknotenschwellung...
Oh nein, das kann doch nicht wahr sein, wieder in die Klinik, Cortison hochsetzten, auf eine
ganze Tbl. was für eine Dröhnung, wir waren am verzweifeln. Die Ärzte wieder Schulter zucken ,
eine meinte sogar, sie ist mit diesem Fall überfordert, na Super ! und
mal wieder die Worte , eventuell Arthritis oder Autoimmun.........
Der Gedanke sie mit Cortison voll zu pumpen, war ein Horror, die Leberwerte waren /sind
extrem erhöht. Aber wir hatten keine andere Wahl wie sich gezeigt hatte.
Nun hatten wir das Problem, trotz Erhöhung des Cortison, erhöhte Temperatur, schlechtes Fressen,
des öfteren humpeln mit steife Glieder zu haben :-( Was konnten wir nur machen ?
Die Symptome passten auf ein Zeckenbiss, aber das konnte ja nicht sein, da doch alle Ergebnisse
negativ waren .......
Dann, der Himmel hat mir ein Engel geschickt, ein Anruf.......
Und zwar am 7.7.17....Was für ein Datum !
Eine sehr sehr nette Frau die gerne unsere Zuchtstätte besuchen würde um sich über die Windspiele
zu informieren rief an.Ich konnte ihr keinen Termin sagen und erklärte ihr den Grund, das ich eine
kranke Hündin habe, der ich keinen Stress aussetzten möchte und fremder Besuch bedeutet immer
viel Aufregung.
Sie sagte , vielleicht kann ihr Mann uns helfen , er ist Tierarzt, was für eine Fügung......
Ich schilderte ihr in groben Zügen die Geschichte und 1 Stunde nach unseren Telefonat rief ihr Mann
an.
Dieser sagte sofort, er weiß was Chiara hat..... Oh man, was für eine Gänsehaut ich bekam, ich
kann das garnicht beschreiben........Voller Hoffnung und trotzdem voller Angst, fragte ich nach...
Sie hat ANAPLASMOSE !!!!!!!! ( ausgelöst von einer Zecke )
Wie jetzt, kann doch nicht sein, alle Tests waren negativ.
Doch es kann sein klärte er mich auf, die Parasiten sind nicht immer im Blut zu finden, sie sind
schlau und verstecken sich im Gewebe .Er hatte schon mehrere dieser Fälle in seiner Praxis gehabt.
Auch kann nach kurzer Zeit nach dem Biss teilweise noch keine Antikörper nachgewiesen werden.
Endlich jemand der wußte was sie hatte und wie man sie richtig behandeln konnte und das nach
2 Monaten Odyssee. Ein Tierarzt der auch nach Links und Rechts schaut.
JJJJUUUCCCHHHUUU
Es gibt nur ein ganz bestimmtes Antibiotikum , Doxyciclin,das man bei Anaplasmose geben kann,
deswegen haben die anderen Antibiotika , die man in Massen Chiara verabreicht hatte keine
Wirkung gezeigt und die ich irgendwann eigenhändig abgesetzt habe.
Sofort holte ich dieses Ab bei meinem Tierarzt ,der entbrüsk behauptete, das habe er ja
noch nie gehört, er praktiziere seit über 25 Jahren und habe etliche Fälle jedes Jahr,
das hat sie auf keinen Fall ,man sieht es immer im Test............
Tja, das war aber meine letzte Chance und ich ließ mich nicht verunsichern und verabreichte
sie ihr .
Nun arbeitete ich eng mit meinen Retter zusammen , täglich wurden Berichte von mir zu ihm
gesendet wie es ihr ging, seine Frau begleitete mich täglich mit Ratschlägen und stand mir
immer zur Seite.
Nach 10 Tagen ging es Chiara besser und ich konnte das Cortison auf eine halbe Tbl. wieder
herabsetzten . Super :-)
Der nachfolgende Antikörpertest für Anaplasmose und nun kann man staunen, zeigte einem extrem
hohen Titer an. Na, das ist ja ein Ding.
Nach weiteren 3 Wochen ging es ihr schon viel besser, sie fraß super, nahm toll zu und unseren
Urlaub stand nichts mehr im Wege . Wir verlängerten die Gabe des AB bis nach dem Urlaub.
Wir hatten einen tollen Urlaub, Chiara ging es so gut wie schon lange nicht mehr :-)
Zurück nach Hause setzten wir das Antibiotikum ab und nach ein paar Tag erlitt sie leider wieder
einen Rückfall, das ist das schlimme an diesen Zeckenbissen, ob eine gänzliche Heilung erfolgt
ist fraglich..........Nun haben wir wieder mit Ab angefangen und schauen was uns die Zukunft bringt.
Leider scheitern wir weiterhin bei dem Versuch, das Cortison runter zusetzten, sie reagiert
jedesmalmit erhöhter Temperatur und starken humpeln, so das wir vor einigen Tagen wieder das
Cortison auf eine ganze Tablette erhöhen mußten, damit geht es ihr sehr gut.
Allerdings wissen wir alle ,das hohe Dosen von Cortison sehr viele Nebenwirkungen haben
und das macht mich verrückt.
Aber niemals werden wir aufgeben !!!!!!!!!
2 Monate wurde rumgedoktert, 2 Monate in denen sich die Parasiten
breit machen konnten,
WARUM UND DAS IST MEINE FRAGE,
WARUM UM GOTTESWILLEN HABEN DIE IN DER KLINIK NICHT
EINFACH MAL NACH 2 -3 WOCHEN EINEN ERNEUTEN TEST FÜR BORRELIOSE,
ANAPLASMOSE U.S.W. DURCHFÜHREN LASSEN,
SO SELTEN IST DAS WOHL GARNICHT, DAS MAN BEIM ERSTEN TEST NICHTS SIEHT.
WARUM NICHT.....ALLE SYMPTOME SPRACHEN DAFÜR, ALLE !!!!!!!!
Spätestens , als ich nach 3,5 Wochen wieder in der Klinik erschien aufgrund ihrer Lymphknoten-
schwellung und hohem Fieber
AUF DIE PAAR LÄCHERLICHEN HUNDERT EURO WÄRE ES NICHT MEHR
DARAUF ANGEKOMMEN; DA WIR BIS ZUM HEUTIGEN STAND UNGEFÄHR ZWISCHEN 5,5- 6000 Euro
liegen
WARUM HABEN SIE NICHT EINFACH GESAGT, DIE TEST SIND NEGATIV ABER ALLES DEUTET AUF EIN
ZECKENBISS HIN, WIR KÖNNTEN ES MIT DIESEM EINEM SPEZIELLEN ANTIBIOTIKUM VERSUCHEN.
ES WÄRE DOCH MEINE ENTSCHEIDUNG GEWESEN,JA ODER NEIN ZU SAGEN, ABER WOHER SOLL ICH
DAS DENN WISSEN, HATTE MIT SOWAS NOCH NIE ZU TUN GEHABT ,WENN NOCH NICHT MAL
SÄMTLICHE FACHÄRZTE DARAUF KOMMEN :-(
Chiara hat nun die Konsequenz daraus zu ziehen, durch die Anaplasmose hat sich wahrscheinlich
eine Polyathritis gebildet und die wird man nicht mehr heilen können, aber die Hoffnung stirbt
zuletzt.
Seit einigen Wochen behandel ich Chiara zusätzlich mit Kolloidem Silber, das bis zu 650 Bakterien
und Viren abtöten kann,Zeolith, was den Körper entgiftet, Globulis und mit einer Darmsanierung.
Diese Geschichte ist für alle Hundehalter, wenn der Verdacht nahe liegt, das der Hund an einem
Zeckenbiss erkrankt und die Antikörpertest negativ sind , besteht auf einen erneuten Test nach
2-3 Wochen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Zum Schluss noch ein paar Fotos von unserem Urlaub, wo es Chiara wirklich gut ging :-)